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Die perfekt unvollkommene Festtafel
Die Feiertage sind ohne Zweifel der Höhepunkt des Jahres für alle, die eine schön gedeckte Tafel lieben. Wenn Liebe wirklich durch den Magen geht, gibt es keinen besseren Weg, Zuneigung für Familie und Freunde auszudrücken als mit einem festlich gestalteten Tisch. Das Geheimnis liegt in der feinen Balance zwischen Ordnung und Lässigkeit, zwischen Perfektion und Unvollkommenheit. Um diese Kunst zu erkunden, besuchen wir die Designerin Marie Michielssen, seit vielen Jahren die kreative treibende Kraft bei Serax und die unangefochtene Königin des charmanten Designs.
Marie ist seit vielen Jahren das pulsierende Herz des Serax-Designportfolios. Ihre Arbeit ist geprägt von der Suche nach Harmonie im Kontrast — zwischen Minimalismus und Fülle, Emotion und Vernunft, Introspektion und Ausdruck, Funktion und Kunst. Immer mit einem feinen Gespür für Handwerkskunst und die Ehrlichkeit natürlicher Materialien. In ihrem Haus aus dem 16. Jahrhundert werden diese Prinzipien lebendig: Alt und Neu existieren nebeneinander und verstärken sich gegenseitig. Manche Räume sind voller Objekte und Geschichten, während andere Raum für Stille lassen.
Familie zuerst
Während der Feiertage dreht sich alles um die Familie. „Alle unsere Kinder kommen nach Hause — Jules, der Jüngste, lebt noch hier, aber die anderen freuen sich jedes Jahr auf diese Zeit des Wiedersehens. Es ist ein Moment, den wir alle sehr schätzen, ein Fest nicht nur des Feiertags selbst, sondern der Familie und des Zusammenseins.“ Weihnachten im Hause Michielssen folgt einem liebgewonnenen Rhythmus. „Seit Jahren halten wir an einem Ritual fest: Heiligabend mit meiner Familie hier im Haus, der Weihnachtstag mit Axels Familie (Van Den Bossche, mein Mann und Gründer von Serax). Es ist eine Tradition, die allen viel bedeutet, und weil sie so fest in unserer Feiertagsroutine verankert ist, gelingt es uns fast immer, die ganze Familie an einem Tisch zu versammeln.“
Schleifen, bitte
Dekorationen spielen während der Festtage eine wesentliche Rolle, und der traditionelle Weihnachtsbaum steht dabei immer im Mittelpunkt. „Ich erinnere mich, wie ich einmal einen viel zu kleinen Baum gekauft habe. Ehe ich mich versah, hatten die Kinder ihn heimlich gegen einen viel größeren ausgetauscht. Seitdem ist der Baum das Herzstück unserer Feierlichkeiten. Ich schmücke ihn mit Ornamenten — einige davon sind über zwanzig Jahre alt — und jedes trägt eine eigene Erinnerung.“ Doch die Magie endet dort nicht. Das ganze Haus kleidet sich für die Saison: rote Schleifen an den Türklinken, kleine festliche Details in jeder Ecke, die einen zarten Faden der Freude von Raum zu Raum ziehen.
Ein essbarer Weihnachtsbaum
Bei Marie wird alles Teil der Dekoration — manchmal sogar ganz wortwörtlich. Ein Weihnachtsbaum aus Rosenkohl, ein Geschenketurm in Tannenform: Verspieltheit trifft auf Design. „Wohin man auch schaut, überall ist ein Hauch von Weihnachtsstimmung im Haus verwoben. Der Esstisch ist immer reich mit Kugeln und Ornamenten geschmückt. Von Jahr zu Jahr sieht er nie genau gleich aus, aber meist entscheide ich mich für warme, gemütliche Töne.“
Zeitgenössische Nostalgie
„Ich liebe es, die silbernen Kerzenhalter meiner Großmutter mit denen von Serax zu kombinieren — eine Mischung, die zugleich nostalgisch und modern wirkt“, sagt Marie. „Sie passen wunderbar zu Baumwollservietten, die mit Bändern gebunden sind und eine festliche Note verleihen.“ Dieses Jahr deckt sie den Tisch mit dem neuen weißen Geschirr von Sergio Herman, Silhouette: zeitlos, klassisch und doch mit einem subtilen modernen Twist. „Es ist perfekt für die Saison. Und ich spiele auch gerne mit Glaswaren — ich richte eine kleine Getränkebar ein, in der verschiedene Stilrichtungen zusammenkommen, von verspielt bis raffiniert.“
Alt und Neu Hand in Hand
Marie fühlte sich schon immer vom Dialog zwischen Altem und Neuem angezogen. „Sie verstärken einander. Zeitgenössisches Design gewinnt in einem älteren Umfeld an Leben, während historische Stücke durch die Präsenz des Modernen neu erstrahlen. Objekte gewinnen durch Kontrast an Stärke.“ Ihr Zuhause verkörpert genau diese Philosophie — den Geist der Vergangenheit bewahren und zugleich die Lebendigkeit der Gegenwart umarmen. „Es geht nicht darum, in der Geschichte zu leben“, erklärt sie, „sondern darum, Geschichte und Moderne harmonisch nebeneinander bestehen zu lassen.“
Ein Dutzend Vasen
Als leidenschaftliche Pflanzenliebhaberin hat Marie eine besondere Schwäche für Vasen — besonders während der Festtage. „Für den Tisch habe ich meine eigenen Les Femmes-Vasen verwendet. Mit Grün gefüllt erinnern sie an kleine Engel, die über die Tafel verteilt sind und eine leise, magische Note hinzufügen. Ich dekoriere gern mit Vasen, die eine zeitlose Ausstrahlung haben. Wenn man hin und wieder neue ergänzt, erhält das Zuhause einen frischen und stets wandelbaren Charakter.“
Großmutter mischt mit
Was ein Zuhause — oder eine festliche Tafel — wirklich vollendet, sind die persönlichen Akzente des Gastgebers. Während der Feiertage holt Marie ihre wertvollsten Erbstücke hervor. „Es gibt ein paar Objekte, die für mich eine tiefere Bedeutung haben. Eines davon ist eine silberne Speiseglocke, die ich von meiner Großmutter geerbt habe — ein herrlich altmodisches Stück zum Warmhalten von Speisen. Ein anderes ist ihr Besteckkasten, den ich oft mit modernem Serax-Geschirr kombiniere — wieder ein Dialog zwischen Alt und Neu. Ihre silbernen Kerzenhalter erscheinen ebenfalls jedes Jahr, neben meinen eigenen Serax-Designs. Diese Dinge sind weit mehr als bloße Objekte — sie sind Erinnerungen, Traditionen, Inspirationen.“
Ein Hauch von Leder
Zum Schluss, auf die Frage nach ihrem Weihnachtswunschzettel, lächelt Marie. „Dieses Jahr habe ich etwas ganz Bestimmtes im Kopf: ein Paar lange Lederhandschuhe, die bis zu drei Vierteln des Arms reichen. Aber ehrlich gesagt, das Schönste für mich ist das Schenken. Die Kerzenhalter von Wouters & Hendrix zum Beispiel oder die Molly-Vasen — beides wären Geschenke, die ich meinen Schwiegertöchtern gerne machen würde. Vielleicht kleine Gesten, aber für mich tragen gerade solche durchdachten Aufmerksamkeiten die tiefste Bedeutung.“