Den Menschen die Schönheit von Alltagsgegenständen näher bringen – das ist, kurz zusammengefasst, die Mission von Serax. Um dieser Botschaft Nachdruck zu verleihen, haben wir das Duo „_aboutuntitled“ aus Brüssel engagiert. „_aboutuntitled“ verwandeln alltägliche Gegenstände in wahre Schmuckstücke, indem sie sie in skurrile Stillleben einbetten. Das Ergebnis ist ein Dutzend surrealer – und ziemlich witziger – Kompositionen aus erstklassigem Serax-Design und Krimskrams. Ein inspirierender Blick auf die Schönheit jenseits der eigenen Komfortzone.
Doch zunächst: Wer ist das Duo hinter „_aboutuntitled“?
Jorre Janssens: „Ich bin Jorre und arbeite hauptsächlich als Porträtfotograf, sowohl in der Mode als auch in anderen Bereichen. Meine Fotografien haben einen ganz eigenen, etwas rauen Stil. Ich wähle zum Beispiel gerne Modelle und Orte, die nicht der Norm entsprechen. Ich arbeite auch lieber ohne zu viel Photoshop. Ich mag Bilder, die auf das Wesentliche reduziert sind und mit so wenig Mitteln wie möglich auskommen, ich lege großen Wert darauf, dass sie echt und unverstellt sind. Außerdem bin ich mit Justine verheiratet und wir haben zwei Kinder.“
Justine Verplancke: „Ich bin Justine und arbeite als Set-Dresserin. Ich kümmere mich um die Requisiten auf Fotosets für Mode- und Einrichtungsmarken. Was genau ich mache, hängt immer vom Auftrag ab. Manchmal gestalte ich die ganze Atmosphäre für ein Shooting, manchmal kümmere ich mich nur um die Details in den Bildern. Ich arbeite sehr intuitiv und wenn ich meinen Stil beschreiben müsste, würde ich sagen, dass er eine Mischung aus Eleganz und einer gewissen Rohheit ist.“
Unter dem Namen „_aboutuntitled“ machen Sie keine Modefotos, sondern Stillleben. Ihr Slogan auf Instagram lautet: „Den Moment einfangen, in dem der gute Geschmack aufhört und der Spaß anfängt“. Das klingt nach: alle Bremsen los.
Justine: (lacht) „Wir haben gemerkt, dass wir uns immer viel weiter ins Unbekannte vorgewagt haben als unsere Kunden – was ja auch verständlich ist. Für sie muss natürlich das Produkt im Vordergrund stehen. Also haben wir angefangen, neben unseren Aufträgen auch Stillleben zu fotografieren. Irgendwann haben wir diese Bilder zusammengetragen, und daraus ist dann „_aboutuntitled“ entstanden. Der Titel spielt darauf an, dass diese Bilder anfangs eigentlich keinen Zweck erfüllten. Und was unseren Untertitel betrifft: Wir genießen die sichtbare Schönheit erst, wenn wir die Grenze dazu überschreiten.“
Jorre: „Wir sind einfach neugierig. Wir fragen uns zum Beispiel: Was wäre, wenn wir hier einen Scheuerschwamm dazulegen würden?“
Das klingt genau nach dem, was Sie bei Serax gemacht haben.
Jorre: „Ja, genau. Für Serax haben wir Stillleben fotografiert, bei denen wir die Gegenstände ihrer Funktionalität beraubt und einen verfremdenden Kontext geschaffen haben. Man erinnert sich kaum noch daran, was man eigentlich sieht. Man sieht zum Beispiel einen Schlüsselring in einer Tasse aus der Marni-Kollektion von Serax, und daneben einen Scheuerschwamm. Mich fasziniert aber die Art und Weise, wie die Textur des Aluminiumschwamms das Licht reflektiert.“
Justine: „Ein Schlüsselbund ist an sich ein ganz banaler Gegenstand. Und trotzdem haben manche Menschen einen Schlüsselbund mit einem Foto ihrer Liebsten. Dieses Paradoxon fanden wir sehr poetisch. Wir wollten einfach mal etwas andere Bilder machen. Denn solche Bilder betrachtet man länger als Bilder, die den Erwartungen entsprechen.“
Sie haben genau das fotografiert, was die Leute normalerweise aus ihren Fotos herausschneiden.
Jorre: „Ja, eben. Die Leute würden diesen Müll wegphotoshoppen. Wir wollen die Schönheit von Alltagsgegenständen hervorheben. Kürzlich habe ich zum Beispiel ein Shooting für Meryll Rogge (eine neue belgische Modedesignerin, die inzwischen international bekannt ist) in einem scheinbar gewöhnlichen Haus in Ninove gemacht, das zum Verkauf stand. Als ich der Besitzerin die Fotos zeigte, war sie ganz gerührt. Weil endlich jemand die Schönheit gesehen hatte.“
Den so genannten Krimskrams haben Sie mit Serax-Geschirr kombiniert, das von Größen wie Vincent Van Duysen, Sergio Herman und Marie Michielssen entworfen wurde.
Justine: „Ich habe intuitiv nach Farbe und Form ausgewählt. Manchmal hat auch die Geschichte des Designers eine Rolle gespielt. Das war zum Beispiel bei Kelly Wearstler der Fall, einer Designerin, die dafür bekannt ist, auch mal Risiken einzugehen. Marni wiederum sprach uns an, weil es in erster Linie eine Modemarke ist. Wir wollten ihr Service von seiner italienischen Extravaganz befreien.“
Ich sehe auch einen Kuchen, der auf einem Teller aus unserer Ottolenghi-Kollektion präsentiert und von einer nicht ganz unschuldigen Hand zerstört wurde.
Jorre: „Das war eine Idee, die wir schon lange umsetzen wollten: ein Foto auf eine Torte zu drucken und diese dann auseinanderzunehmen. Das farbenfrohe und witzige Design von Ottolenghi passte perfekt dazu. Bei allen Fotos haben wir darauf geachtet, dass sie nicht zu perfekt aussehen. Wir finden es wichtig, auch die weniger perfekten Seiten des Lebens zu zeigen.“
Auch Serax zelebriert gern die Schönheit des Unvollkommenen.
Justine: „Ja. Das ist bei der Botschaft von Serax sehr präsent. Das hat uns gefallen und inspiriert. Bei diesem Auftrag mussten wir keine Falten glätten oder etwas verstecken. Wir durften das wirkliche Leben zeigen, so, wie es ist.“
Jorre: „Serax hat uns freie Hand gelassen, das ist unglaublich. Aber da wir unser eigenes Ding gemacht haben, war ich anfangs besorgt über die Reaktionen. Zum Glück waren sie positiv. Dieses Shooting war für alle, auch für uns, außerhalb der Komfortzone.“